Magisches

Dienstag, 2. August 2005

Lammas

Nachdem es gestern nicht so paßte, feiere ich heute nach. Und da ich noch an den Nachwehen meines Umzugs leide (also Kisten auspacken muss), werde ich nur ein Mini-Ritual abhalten.

Ich bin ja in eine andere Gegend Hamburgs gezogen, die wesentlich grüner und ruhiger (aber trotzdem zentral gelegen) ist als mein letztes Domizil. Die Wohnung liegt sowohl an einem kleinen Park als auch an einem Kanal, was viel Raum für Betätigung magischer Art bietet *g*.

Insofern werde ich meinen Wunsch- und Dankbaum auswählen und einweihen sowie mal wieder ein Mini-Mandala streuen. Für heute Abend werde ich für meinen (komplett unmagischen) Freund etwas Schönes kochen.

Ich glaube halt, dass es nicht so sehr auf die Dauer und das WAS ankommt, sondern auf das WIE.

Am Anfang stehen natürlich die Vorbereitungen. Für die Idee mit dem Baum brauche ich (nebst dem noch auszudeutenden Baum natürlich) Stoffstreifen in bunten Farben. Die moderne Magierin muss sich hier dem ersten Problem ihres modernen Haushalts stellen: ich habe keine bunten Stoffstreifen. Kreativ, wie ich bin, suche ich nach einem weißen Tuch, dass ich mit den übriggebliebenen Ostereierfarben passend modifizieren kann. Ich stelle fest, dass meine Textilien so modern sind, dass sie alle Farben haben nur nicht weiß. Ich weiche auf Mull-Wundauflagen aus (und muss meinen Fahrrad-Erste-Hilfe-Kasten dringend wieder bestücken). Ich bin gespannt, ob und wie die Mullbinden die Farben annehmen, was sie eigentlich tun sollten, da sie aus Baumwolle sind.
Außerdem muss ich ein paar Gewürz- und Getreidesorten heraussuchen, zum Streuen des Mandalas und einen kleinen Stein für den Kanal.

Doch zunächst wird gefärbt. Die zwischenzeitlich zur Priesterin mutierte Magierin stellt fest, dass die Mullbinden hauchzarte Gespinste ergeben werden, wenn sie lang genug zum um-den-Ast-des-noch-zu-findenden- Baumes-knoten sein sollen. Nun gut. Außerdem stellt sie fest, dass das Orange ein wunderschönes, sattes Safrangelb ergibt, während das satte violett zartrosa wird, was der Priesterin nicht gefällt (der Kram wird einfach länger kochen, vielleicht wird das noch). Die Priesterin entscheidet sich spontan, umzudisponieren und die Geister der Gegend mit einer safrangelben anstelle einer zartrosa Fahne zu begrüßen.

Nachtrag: So, es ist geschafft. Ich habe meinen Wunsch- und Dankbaum gefunden. Es ist ein Haselstrauch, der an wenig begünstigter Position steht. Es war nicht einfach, den richtigen Baum/Strauch zu finden. Obwohl recht leer, war die kleine Grünanlage von Rentnern bevölkert, die einen ansahen, als wären sie noch immer Blockwart und auf der Pirsch nach GesetzesbrecherInnen.

Ich habe jedenfalls meine Fähnchen installiert und unter dem Strauch auch mein (wegen des abschüssigen Grundes etwas verrutschtes) Mandala gestreut. Da Lammas ja das erste Erntefest und der Beginn des Herbstes ist, habe ich meiner Zimmerorange vier Früchte entrissen (etwas anderes zum Ernten hatte ich gerade nicht da...) und außerdem Korianderkörner und getrocknete Rosenblätter verwendet.

Den Baum werde ich beibehalten, aber ritualtechnisch werde ich mich nach einer anderen Stelle umsehen, die ruhiger (haha!) und näher am Wasser ist.

Das Ergebnis findet sich hier:
zauberhasel

Mein Wunsch-, Dank- und Zauberbaum - Der Anfang ist gemacht.

lammas

Lammas - das erste der drei Erntefeste.

Jetzt stellt sich mir nur die Frage, wo ich biologisch unbedenkliche Stofffarbe herbekomme...

Freitag, 1. April 2005

Frühling anders...

Ja, ich bin verliiiiiiiiiiiebt!
Und werde heute in einem zauberhaften indischen Restaurant zauberhaft dinieren...

heart

Sonntag, 27. März 2005

Grüner Gruß

Gesehen vor ein paar Tagen, als die Sonne mal wieder schien. :)

efeu

Donnerstag, 24. März 2005

Frühlingsanfang, eigenartiges Verhalten und bunte Eier

Wie schon in Distels Blog berichtet, feiern wir etwas anders als alle anderen...
Da ich fern von meinen gleichgesinnten Freundinnen alleine in Hamburg vor mich hin vegetiere, sind meine Feierlichkeiten entsprechend bescheiden, dafür aber sehr erfrischend-pragmatisch, was mir persönlich entgegenkommt (und trotzdem: Mädels, Ihr fehlt mir!). Diesmal war es ein Mehlkreis mit zwei Eiern (natürlich biologisch gefärbt), drei Chilischoten und drei Rosmarinzweigen, die ich auf einem kleinen Absatz am Ufer des Isekanals in Hamburg anlegte. Das Wetter rief, der kleine Absatz und der Anlaß auch und so machte ich mich daran, ein spontanes Ritual abzuhalten (meine Rituale sind immer spontan, kurz und kräftig).

Wie auch immer, Hamburg hat viele Grünflächen, und man sollte doch meinen, dass sich die sonnenhungrige Menschheit ein wenig verteilt. Man meinte jedoch falsch und es gehören schon Nerven dazu, so etwas in der Öffentlichkeit zu tun. Abgesehen davon, dass ich generell der Meinung bin, dass sich die Leute eher um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern sollten, habe ich festgestellt, dass der Satz "dies ist eine feministische Installation" sogar fanatische Hobby-Ordnungshüter im Rentenalter (im Hamburger Slang auch "Fensterbank-Nazis" genannt) umgehend in die Flucht schlägt. Naja, vielleicht liegt es auch an meinen knallroten Haaren oder an der Tatsache, dass ich mit 38 Jahren meine, es nicht mehr nötig zu haben, mir zu überlegen, was irgendwer über mich denkt oder mich für meine Handlungen zu rechtfertigen.

kreis


Mehlkreis am Wasser.

Altar reloaded

Ich habe ja schon mal etwas über die segensreiche Funktion des Hausaltars geschrieben.
Es braucht nicht immer die Vollausstattung; mit ein paar persönlichen Gegenständen schafft ein improvisierter Altar ein Stück Zuhause praktisch überall: hier die Version mit Tarotkarten, (Lieblings-)Steinen und Ahninnentopf.

kompaktaltar mit ahninnentopf

Dienstag, 1. März 2005

Gedanken über Hausaltäre

Fast jede/r hat sie, fast keine/r spricht darüber: Hausaltäre. Leider wird damit meist der katholische Herrgottswinkel assoziiert, der eine mögliche, aber nicht die einzige Form darstellt (es kommt ja auch auf die Konfession an).
Fast jede/r hat eine Ecke in seiner Wohnung (es kann auch eine Schublade sein), wo Dinge versammelt sind, die eine persönliche Bedeutung haben, wichtig sind. Das können Fotos oder andere Andenken an Personen sein, Erinnerungen an besondere Orte oder Momente, Erbstücke, wertlos anmutender Kleinkram. Diese Ecke wird liebevoll gepflegt und ergänzt, oft sitzt die- oder derjenige davor.
Die Funktion eines solchen Ortes wird jedoch meist unbewußt wahrgenommen. Es ist eine Rückzugsecke vom Alltag, wo die versammelten Gegenstände helfen, sich angenehmere, interessantere oder ermutigendere Zeiten, Zustände oder Orte zu vergegenwärtigen. Es ist ein Ort, wo man Kraft schöpfen, zu neuer Konzentration finden, schlechten Stimmungen entfliehen oder auch meditieren kann (auch letzteres tun die meisten, ohne sich dessen bewußt zu werden). Kurz gesagt: Altäre sind überall, werden nur nicht so genannt. Dies ist in anderen Kulturen, die sich ihrer spirituellen Wurzeln vielleicht mehr bewußt sind, anders. In asiatischen Ländern gibt es keine Hütte ohne, in Afrika ist es ebenso. Selbst in Italien sind kleine Hausaltäre üblich.
Altäre sind nicht an Religionen gebunden, auch nicht an spirituelle Traditionen. Sogar völlig "unspirituelle" Menschen haben welche.
Bei der Gestaltung des Hausaltars ist man völlig frei. Alles, was man persönlich für wichtig erachtet, kann hier seinen Platz finden, von der kostbaren Statue bis zur Gummiente. Wichtig ist nur die persönliche Bedeutung, die man dem Gegenstand durch Achtsamkeit verleiht. Durch die bewußte Anordnung (die auch dann bewußt ist, wenn man sie eigentlich unbewußt vornimmt) ordnet man sozusagen sein Inneres, seine Seelenlandschaft. Nicht die Größe ist entscheidend, sondern die Bedeutung, die man ihm beimißt. Und Platz ist in der kleinsten Kammer.

Hausaltar

Montag, 28. Februar 2005

Roter Drache

Gesehen an einem Imbiss im Hamburger Karoviertel.

Roter Drache. Gesehen an einem asiatischen Imbiss im Hamburger Karoviertel.

Sonntag, 27. Februar 2005

Nadelstiche des (magischen) Lebens :)

oder: Schamanische Reise, vol. 2

Ja, es ist nicht immer einfach mit der Magie und allem drum und dran. Ich habe - wie berichtet - eine schamanische Reise gemacht. Die unternimmt man nicht einfach so, sondern stellt sie in einen rituellen Kontext, wie frei der auch immer gewählt wird.
Ich habe also eine kleine Anordnung von Kerze, Steinen, Feder u.ä. auf einem Tisch drapiert. Und ein Glas mit etwas Schnaps als Gabe bereitgestellt.

Als Pragmatikerin löste ich das Arrangement nach der Reise auf, aber ich lies die Steine und das Glas stehen. Erstere, weil ich die Steine meinem völlig unmagischen, aber aufgeschlossenem Freund zeigen wollte und letzteres, weil noch ca. 1 cm Flüssigkeit drin war (zur Info: es handelt sich um symbolische, nicht um reale Gaben).

Abends nahm mein Freund dann einen der Steine in die Hand. Es war ein Bernstein minderer Qualität, der mir mal geschenkt worden war. Er rieb leicht darüber, der Stein zerbrach (was nicht an grobmotorischen Verfehlungen, sondern an der Steinqualität lag). Meinem Freund war es unangenehm, ich beruhigte ihn dahingehend, dass der Stein erstens nicht sonderlich qualitätvoll war (Preßbernstein) und zweitens solche Dinge nunmal vorkommen können.

Am nächsten Tag kochte mein Freund Tee und legte den Beutel ... in das Schnapsglas, in dem sich immer noch etwas Flüssigkeit befand. Ich fand es rasend komisch, er - nachdem ich ihn aufgeklärt hatte, was es mit dem Glas auf sich hatte - auch.

Fazit: Es ist nicht immer einfach, und ich bin sehr gespannt, was als nächstes passiert.

Ich habe jedenfalls das denkwürdige Arrangements aus zweiteiligem Bernstein, Schnapsglas und Teebeutel fotografisch festgehalten, da dies der magischen Umwelt nicht vorenthalten werden sollte...

opfer

opfer2

Samstag, 26. Februar 2005

Kraftverlust?

Mein Ich hat viele Seiten: ich bin intellektuell nicht unbegabt, studiert, abstrakt denkend, und ich bin kreativ, beim Kochen, als Autorin und beim Fotografieren.

Es gibt jedoch noch eine andere Seite: ich lege Karten, arbeite magisch-schamanisch und beobachte die Natur.
Das heißt, eigentlich mache ich das. Aufgrund einer persönlichen Lebenskrise, die mich vor über anderthalb Jahren heimsuchte (oder suchte ich sie?) wurde ich völlig aus gleich mehreren Bahnen geschleudert und fand mich beruflich wie privat dort wieder, wo frau mit Ende dreißig auf keinen Fall stehen möchte. Es hieß nämlich: alles auf Anfang. Zunächst verweigerte ich mich, dann begann ich, mir mein Leben Stück für Stück zurückzuholen. Das heißt, nicht mein altes Leben, sondern ein neues. Das gelang mir ganz hervorragend bis ganz ordentlich, ich bin zufrieden und arbeite weiterhin daran. Nur das Thema schamanische Reisen war ein Schwieriges für mich: ich hatte meine Praxis darin bis auf weiteres eingestellt. Das war dann irgendwann so wie im echten Leben, wenn man alte, gute Freunde lange vernachlässigt hat: man traut sich nicht mehr richtig, sich dort zu melden. Ich schob eine längst überfällige Reise, nämlich die zu meinen Ängsten, die ein brennendes Thema für mich gewesen wäre, vor mich hin wie einen Zahnarzttermin.
Dann meldete sich vorgestern eine alte Freundin bei mir, ob ich für sie mal eine Reise machen könnte. Ich lehnte ab, verwies auf die Möglichkeit, ihr alterrnativ die Karten zu legen. Sie bestand jedoch auf der Reise und überredete mich schließlich. Das genannte Thema kam mir etwas banal vor, aber ich hatte zugesagt und machte mich am folgenden Tag dann auf den Weg, sozusagen. Es war so leicht und selbstverständlich, dass ich mich fragte, warum ich so lange gezögert hatte. Wie ich insgeheim vermutet hatte, war das Thema der Reise nicht ihres, sondern meins. Ich hatte ebenso richtig vermutet, dass sie mein Problem kannte und mich durch einen Vorwand auf die Reise schickte (wozu lege ich eigentlich überhaupt noch Karten?). Eins jedenfalls ist jetzt klar: die Geister sind zurück. Und Kraftverlust? Nix da.

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so isses!

Most men and women are forced to perform parts for which they have no qualification. (Oscar Wilde)

... und so soll es sein:

Das Leben sollte keine Reise sein, mit dem Ziel, attraktiv und mit einem guterhaltenen Körper an unserem Grab anzukommen. Wir sollten lieber seitlich hineinrutschen, Schokolade in einer Hand, Martini in der anderen, unser Körper total verbraucht, schreiend "Wow, was für eine Fahrt!"

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