Kreatives

Donnerstag, 24. März 2005

In Ausübung des Lieblingshobbys wurde gesichtet...

frau mit cam


Frau mit Kamera...


... aufgenommen an einem einfach genialen Frühlingstag in Hamburg. Die Stadt ist bei gutem Wetter absolut unschlagbar!

Freitag, 18. Februar 2005

Digitale Fotografie für Umsteiger

Da neue Technologien günstiger werden, sobald sie nicht mehr ganz so neu sind, werden Digicams für Viele erschwinglich, während die Preise für Analogkameras ins Bodenlose fallen. Viele, die vorher mit einer Kleinbildkamera unterwegs waren, wollen umsteigen. Wer sich durch den Dschungel des aktuellen Angebots gewühlt und sich für ein Modell entschieden hat (mehr dazu hier, will sich gleich ins Abenteuer stürzen (unzählige Erstfotos der Wohnungseinrichtung oder des gequält guckenden Nachwuchses/Partners/etc. legen Zeugnis ab, wozu Menschen fähig sind, die momentan kein gescheites Motiv zur Hand haben). Digitale Fotografie ist recht einfach, unterscheidet sich jedoch in wesentlichen Punkten von der analogen. Wer diese Punkte kennt, arbeitet sich schneller in die Technik ein und erzielt schneller attraktive, befriedigende Resultate.
Hierzu ein paar Praxistipps:
  • Das Auslösen
  • Wer analog fotografiert, ist an folgenden Ablauf gewöhnt: Man drückt das Knöfpchen, es gibt ein vernehmliches Klicken, der Sucher wird dunkel (Spiegelreflex) und der Apparat transportiert den Film weiter (noch 'n Geräusch), vulgo: das Vögelchen kommt heraus. Bei der digitalen Fotografie drückt man den Auslöser, wartet gewohnheitsmäßig auf das Vögelchen und hört nur ein leises Summen. Da kann man sich schon mal unsicher werden, ob denn nun eine Aufnahme gemacht wurde, vor allem, da - wie bei der analogen Fotografie - der Autofokus durch leichtes Drücken des Auslösers bedient wird. Da hilft nur, auf den Betrachtungsmodus umzuschalten und nach gemachten Aufnahmen zu fahnden. Aber keine Sorge, das ist ein Anfängerproblem und gibt sich nach kurzer Praxis.
  • Der Umgang mit dem Speichermedium
  • : Es gibt unterschiedliche Speichermedien, die Platz für unterschiedlich viele Aufnahmen bieten. Meist ist im Lieferumfang nur ein 8-MB-Chip enthalten, was eher rührend wirkt, aber kaum praxistauglich ist. Wer auf lange Fototouren gehen will oder in Urlaub fährt, wird sich mehrer Speicherkarten anschaffen wollen oder ein externes Speichermedium mit mehr Platz (letzteres ist nutzlos in der stromlosen Pampa). Wer mangels Masse mit Speicherplatz geizen muss, wird eine Entscheidung treffen müssen: weniger Fotos in höherer Qualität oder mehr Fotos in niedrigerer. Viele Modelle lassen eine nachträgliche Herunterstufung zu (umgekehrt funktioniert das allerdings nicht). Die Kapazität des Speichers ist die einzige Grenze, die der Aufnahmemenge gesetzt ist, auch wenn die Beschränkung bei vernünftig gewählter Größe des Speichers nicht so ins Gewicht fällt wie bei dem konventionellen Filmmaterial.
  • Bildkontrolle
  • Ein Traum für Fotografen: man muss nicht warten, bis die Bilder auf den Computer übertragen wurden, sondern kann die Ausbeute am Display kontrollieren (kostet allerdings enorm Akkuleistung, für Ersatzakkus sorgen!) und verwackelte bzw. weniger gelungene Aufnahmen direkt wieder löschen, was bei akuter Speicherknappheit angenehm ist. Der Nachteil ist, dass man die Bilder eben nur auf einem kleinen Display und nicht auf einem großzügigen Monitor sieht, was den Fotografen bei Zweifelsfällen schon mal vor schmerzhafte Entscheidungen stellen kann.
  • Bedienung
  • Die meisten nicht-briefmarkengroße Digicams verfügen meist über wesentlich mehr Bedienungselemente als selbst eine Spiegelreflexkamera. Auch bei etwas größeren Modellen bedeutet das: viel Knopf auf wenig Raum. Man sollte sich vor der ersten Fototour mit der Bedienung seiner Kamera vertraut machen, damit man nicht ob der Möglichkeiten alles im (standardisierten) Vollautomaten-Modus abarbeitet.
  • Unbekannte Bedienungswelten
  • Wer von der Analogfotografie kommt, kann eine Digi noch lange nicht bedienen. Was früher das Labor leistete (bei automatisierter Vergrößerung: eher nicht), übernimmt die Kameratechnik: Farbverstärkung, Weißabgleich, Motivprogramme, Best-Shot-Option sind Begriffe, in die man sich einarbeiten sollte, um mit den entsprechenden Optionen auch umgehen zu können.
  • Nachbearbeitung am PC
  • Wer ambitionierter digital fotografiert, wird sich auch mit der Bildbearbeitung auseinandersetzen wollen. Dies ist wieder eine Welt für sich. Hier kann man mehr leisten als die Bilder nur zu verkleinern. Man kann auch gute Aufnahmen in exzellente verwandeln und technisch eher mäßige Bilder retten, letzteres allerdings nur im Rahmen gewisser Grenzen (wo auf dem Speichermedium nix ist, kann man auf dem PC auch nix hinzaubern, z.B. bei Unter- und Überbelichtung. Verwackelte Bilder werden verwackelt bleiben). Nein, dies ist kein "Betrug", bei Handabzügen wird nichts anderes gemacht, nur eben mittels des Vergrößerungsapparates.
  • Vorsicht vor mechanischen Belastungen!
  • Digitale Kameras sind empfindlicher als ihre analogen Pendants. Wer seinen Apparat immer achtlos und ungeschützt in der Jackentasche herumträgt, wird nicht lange Freude daran haben. Digitale Kameras sind besonders empfindlich gegenüber mechanischen Belastungen wie Schlägen oder Stößen (Staub, Sand und Wasser sind der Feind jeder Kamera). Da können schon mal die Linsen des Objektivs verrutschen, wenn man die Kamera sehr unsanft abstellt. Eine gute Fototasche sollte selbstverständlich sein.
  • Gegenlichtaufnahmen
  • Das ist ein eher schwieriges Kapitel. Abgesehen davon, dass ein zu großer Lichteinfall beim Auslösen schon mal einen Chip fetzen kann, hat man selbst bei aufschraubbarer Sonnenblende (so die Cam ein dafür vorgesehenes Gewinde am Objektiv hat) oft reflexionen auf dem Bild, die man mit Glück bei der Bildbearbeitung entfernen kann. Dies ist aber nicht immer der Fall.
  • Die Blende
  • Wer mit einer Spiegelreflex fotografiert, hat einen weiten Blendenspielraum (ungefähr 1,8 bis 22 oder noch mehr) zur Verfügung. Bei der Digicam sind es weniger Blendenstufen; viele Modelle verfügen nur über drei oder vier Stufen, hochwertigere über vier oder mehr. Es werden jedoch in jedem Fall weniger sein, als man gewohnt ist. Da die Blende ein wichtiges Medium zur Bildgestaltung darstellt, muss man sich durch die Methode Trial and Error umstellen.
  • Empfindlichkeit
  • Bei der analogen Fotografie legt man sie durch die Wahl des Films fest: ISO 100, 200, 400 ..., bei der digitalen Variante wird sie an der Kamera eingestellt und kann von Aufnahme zu Aufnahme verändert werden. Je höher die eingestellte Empfindlichkeit, desto größer das "Rauschen": Bilder werden körniger, und das in größerem Maße als bei analogem Filmmaterial. Es gibt zwar Programme, die den Effekt mildern können (z. B. NeatImage, kostenlos für den nicht-kommerziellen Gebrauch), aber diese haben einen leichten Unschärfe- bzw. Weichzeichnungseffekt (sonst würden sie nicht glätten, man kann nicht alles haben). Ist dieser unerwünscht, sollte man auf ein Stativ zurückgreifen.
  • Auslöseverzögerung
  • Spielt bei modernen Kameras keine ganz so große Rolle mehr, ist aber nach wie vor ein Problem für Sport- oder Tierfotografen: Man drückt den Auslöser und das Bild wird NICHT zeitgleich aufgenommen, sondern ein paar Sekundenbruchteile später. Da ist Michael Schumacher schon vorbeigefahren oder der Vogel längst weggeflogen (ich habe auch einige sehenswerte Schwanzfederfotos auf meinem Rechner gehabt (von den Vögeln natürlich). Es gibt inzwischen zwar Modelle speziell für diese Zielgruppe, aber alle anderen müssen sich umstellen und noch mehr "vorausdenken" als bei der analogen Fotografie.
  • Archivierung
  • Das Problem ist nicht unbedingt kleiner geworden, nur etwas anders geartet. Wer nach einiger Zeit nicht mit 100000 Fotos auf dem Rechner dasitzen will, die von Tante Gertrudes Geburtstag bis zu den Pyramiden von Gizeh alles zeigen und auf solch sprechende Bezeichnungen wie "10043.jpg" hören, sollte sich über eine vernünftige Archivierung Gedanken machen. Es gibt einschlägige Programme, man kann auch in regelmäßigen Abständen seine Fotobestände auf CD brennen (nebst sprechender Namensgebung und ordentlicher Beschriftung). Rechtzeitiges Kundigmachen hilft, das staubige Bildchaos aus analogen Zeiten nicht auf den Computer zu übertragen.
Dies soll niemanden abschrecken: die Einarbeitungszeit in das neue Medium ist bei vernünftigem Engagement sehr kurz und lohnt sich, wie ich finde.

Zum Schluß noch ein paar Literaturhinweise zum Thema digitale Fotografie und Bildbearbeitung:

Dirk Slawski: Digitale Fotografie - Das Praxisbuch. Gut für Einsteiger.
Adrian Davies: Digitale Fotografie - Kniffe und Know-how für Anfänger. Ebenso für Einsteiger, aber günstiger als das Erstgenannte.
John Clements: Aufbaukurs Digitale Fotografie - Kniffe und Know-how für Ambitionierte. Eine Art Folgeband, ebenfalls recht günstig.
ders.: Digitale Landschaftsfotografie.
Duncan Evans: Digitale Porträtfotografie.
Doc Baumann, Christoph Künne: Digitales Atelier. Die Kunst der Bildbearbeitung mit Photoshop. Das Werden des Fotos nach der Kamera.

Donnerstag, 17. Februar 2005

Die Schönheit der Technik

Detail einer ausrangierten Maschine

Detail einer Kaffeeröstmaschine

Mir fällt oft die unglaubliche, ganz eigene Ästhetik von Zweckbauten bzw. Industrieanlagen auf, seien sie nun alt oder neu. Dabei geht es nicht um ein besonderes Design, also bewußte Gestaltung der Gegenstände nach optischen Kriterien, sondern um die Schönheit der Funktionalität. Die finde ich bei älteren Dingen/Anlagen öfter als bei neuen, was vielleicht auch daran liegen mag, dass mensch geneigt ist, Dinge schöner zu finden, wenn sie als "alt" oder "retro" erkannt werden. Ich habe jedenfalls fotografisch solche Dinge als Motiv entdeckt und bin für sie schon über Zäune gestiegen (das Opfer hat sich gelohnt).

Als Kunsthistorikerin habe ich im Studium bereits die Behandlung von Zweckbauten vermißt: Kunst hat schön zu sein, ein reiner Selbstzweck. Und das, obwohl sich der parallel zum Jugendstil entwickelnde "Darmstädter Stil" (Hauptvertreter: Peter Behrens) Funktionsarchitektur der allerfeinsten Sorte hervorbrachte. Wer jedoch industrielle Zweckbauten aus den Anfängen unseres Jahrhunderts kennt, der weiß, wieviel Aufwand die Architekten betrieben, um ihre Bauten zu gestalten, auch wenn es "nur" Fabriken, Lagerhallen o.ä. waren. Sie sind ebenso ein Spiegel des Zeitgeschmacks wie Gemälde, Skulpturen oder Schlösser. Nur authentischer, da sie in der Hauptsache einem praktischen Zweck dienen. Die Ästhetik ist sozusagen ein Abfallprodukt der Zweckmäßigkeit und das macht ihren Reiz aus. Es gibt nichts Überladenes, Überflüssiges (wenn man von den Türmchen, Bundglasfenstern und schmiedeeisernen Verzierungen mancher Gründerzeit-Zweckbauten mal absieht): Form und Funktion gehen Hand in Hand. Diese Forderung nach der Schönheit des Zweckmäßigen wurde in den zwanziger Jahren von der Bauhaus-Bewegung als allgemeines ästhetisches Prinzip aufgegriffen, auf die Spitze getrieben und von einer durch die Überdekoration von Gründerzeit und Jugendstil gebeutelten Bevölkerung teilweise dankbar aufgenommen (die breite Masse blieb dem "Kitsch" verhaftet). International trat die Bauhaus-Bewegung ihren Siegeszug an (die Machtergreifung 1933 machte es möglich) und wurde in den USA zum International Style.
Heute sind jegliche Abweichungen vom architektonischen Minimum kaum bezahlbar (die Kehrseite waren früher karge Löhne und eine noch kargere soziale Absicherung, das wünschen wir uns nicht wirklich zurück), vielleicht macht der Kontrast zur modernen Industriearchitektur (die ihre eigenen ästhetischen Vorzüge hat) den Reiz der alten Anlagen aus, den es immer noch an vielen Ecken zu entdecken (und - für interessierte Fotografen: abzubilden) gilt.

Giebel in der Hamburger Speicherstadt
Giebel in der Hamburger Speicherstadt

Die Kulturbrauerei in Berlin - Detail des Giebels mit Uhr und Glockenspiel
Kulturbrauerei Berlin, Giebel mit Glockenspiel und Uhr.

Mittwoch, 16. Februar 2005

Einkaufstipps digitale Fotografie

Als ich mir vor über einem Jahr meine Digicam zulegte, war der Markt unübersichtlich. Heute ist er noch unübersichtlicher, da die Industrie mehrere Wege beschritt, die sich jedoch teilweise als Sackgasse herausstellten. Wer sich eine Digicam zulegen will, sieht sich einem Wust von Produkten gegenüber, die mit kryptischen Bezeichnungen um Käufer werben. Man wird von technischen Details erschlagen und sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Fehlkäufe sind immer teuer, auch wenn es ein Billigmodell ist, das in die Ecke fliegt. Folgende Trends sind momentan auszumachen:
  • Mini-Kameras Das ist alles gut und schön, aber irgendwann leidet die Bedienbarkeit. Ebenso wie bei Handies, die mühelos in der Handfläche eines Kindes versteckt werden können, braucht man für die Knöpfe Streichholzfinger. Neben der elenden Fummelei sind die technischen Möglichkeiten der Minicams eher begrenzt. Wer nur Schnappschüsse machen will, ist damit vielleicht gut bedient, aber anspruchsvolle Amateure werden zu schnell an die Grenzen des Gerätes stoßen und frustriert sein. Außerdem sind Cams im Scheckkartenformat alles andere als billig.
  • Zoom-Objektive Mit ihnen ist das Fotografieren schöner. Eine flexible Brennweite eröffnet mehr Möglichkeiten, man muß im Nachhinein weniger mit Ausschnitten arbeiten. Digitale Zooms sind Bauernfängerei, da es sich um eine Ausschnittvergrößerung in der Kamera handelt (und das kann jedes Bildbearbeitungsprogramm besser. Die Qualität der Bilder ist bescheiden. Optische Zooms sind klasse, aber nur, wenn sie nicht zu unmöglich langen Belichtungszeiten führen (wer will schon immer mit Stativ durch die Gegend latschen?). Ein achtfaches optisches Zoom schließt Fotografieren aus der Hand praktisch aus, auch wenn moderne Kameras die Verwackelung ausgleichen. Richtiger gesagt: reduzieren, denn gestochen scharfe Fotos sind auch mit der neuen Technik kaum drin, wenn man nicht auf ein Stativ zurückgreift. Oft bleibt auch die Qualität des Objektivs bei dieser Hochrüstung auf der Strecke, was wiederum zu unbefriedigenden Ergebnissen führt.
  • Auflösung
  • Das Megapixel-Wettrüsten ist in vollem Gange. Kompaktkameras schaffen heute Auflösungen, die früher nur von digitalen Spiegelreflexkameras erreicht wurden. Das ist schön. Nicht so schön ist allerdings, dass die Qualität der Objektive mit der Auflösung oft nicht Schritt hält. Das bedeutet, dass die Megapixel theoretisch das schaffen, was das Objektiv praktisch nicht leisten kann: scharfe Fotos bei Großformaten. Da sollte man das Geld lieber sparen und in eine Kamera mit hochwertigem Objektiv investieren. Oder auf eine Kombination aus hoher Auflösung und hochwertigem Objektiv achten.
Was also tun, wenn man der Produktvielfalt hilflos ausgeliefert ist?
Zunächst muß man sich darüber klar werden, was man überhaupt will.
Wer nur Schnappschüsse von Parties, Familie und Freunden machen will, ist mit einer einfachen Kamera gut bedient. Die Ansprüche an technische Finessen und Abbildungsqualität sind geringer. Motivprogramme, Panoramafunktionen, Vielfachzoom, eine reichhaltige Zubehörpalette (Filteraufsätze, Teleconverter etc.), manuelle Einstellungsmöglichkeiten, Macromodus sind weniger wichtig, auch wenn manche auf einzelne dieser Features sicherlich Wert legen. Auch dies ist zu überlegen. Im Vordergrund stehen hier die einfache Bedienbarkeit, Handlichkeit und ein günstiger Preis.
Wer höhere Ansprüche hat, sollte sich überlegen, in welche Richtung er gehen will, denn die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht, selbst wenn die Werbung uns anderes vermitteln will. Hier ein Überblick über die wichtigsten Funktionen, was sie können und wer sie braucht:
  • Macrofunktion
  • Sie ist für Nahaufnahmen. Wer detailverliebt ist, Kleines ganz groß darstellen möchte oder Pflanzen fotografiert, wird ohne Macro nicht glücklich.
  • Manuelle Einstellung
  • Unerläßlich für alle, die abseits der Standard-Aufnahmesituation fotografieren wollen. Schwierige Belichtungssituationen werden durch manuelles Auf- und Abblenden gemeistert, auch künstlerische High- und Low-Key-Aufnahmen werden möglich (das sind nämlich nicht einfach unter- und überbelichtete Fotos, sondern Bilder, bei denen Übermaß oder Mangel an Licht kreativ eingesetzt werden, um eine bestimmte Stimmung zu erzeugen). Dies ist auch wichtig, wenn Bewegungsunschärfe gestalterisch eingesetzt werden soll.
    Durch Blenden- oder Zeitvorwahl wird die Aufnahme gezielt beeinflußt: mehr oder weniger Schärfentiefe prägen das Bild ganz wesentlich.
  • Autofocus
  • Es gibt keine Kamera mehr ohne, aber wer sein Motiv nicht zwingend immer mittig platzieren möchte, wird mit einem einfachen Autofocus nicht glücklich werden. Mehrfeldmessung, Feststellung des Fokus sowie dessen Abschalten sind nützlich für alle, die nicht nur Standardfotos machen wollen.
  • Blitz
  • Integrierte Blitze sind oft mehr symbolisch zu verstehen und besitzen höchstens Schnappschußtauglichkeit. Wer gerne in geschlossenen Räumen fotografiert, wird einen externen Blitz verwenden wollen. Dafür sollten Anschlußmöglichkeiten (Blitzschuh oder Kabel) vorhanden sein.
  • Stativanschluß
  • Man macht sich leicht zum Gespött der Menschheit, wenn man umständlich sein Riesenstativ auspackt, um eine kleine Digitalkamera darauf zu befestigen, aber wer gerne Nightshots oder Available-Light-Aufnahmen macht, wird ohne nicht auskommen (ich gehe mal davon aus, dass niemand versucht, etwa den Hamburger Hafen mit einem Blitz auszuleuchten). Daher: auf das Stativgewinde an der Unterseite der Kamera achten!
  • Filmfunktion
  • Viele Digicams lassen sich auch als Webcam oder zum Herstellen kurzer Filme nutzen. Dies mag eine nette Zusatzfunktion sein, jedoch ist die Qualität eher bescheiden. Wer ab und zu einen kleinen Film drehen möchte, kann dies auch mit einer Digicam tun. Wer Filme als sein Hauptanliegen sieht, sollte jedoch den Erwerb einer digitalen Filmkamera in Erwägung ziehen. Die Ergebnisse sind qualitativ meist besser und man hat auch Ton dabei.
  • Display
  • Ist der Stromfresser Nr. 1, aber wichtig für die sorgfältige Bildgestaltung. Wenn möglich, sollte es mehr als Briefmarkengröße aufweisen. Schwenkbare Displays lassen das Motiv auch bei ungünstigem Lichteinfall erkennen, während plane Varianten dann manchmal nur noch das Spiegelbild der oder des Fotografierenden zeigen.
  • Zubehör
  • Neben Stativ und Blitz gibt es noch eine Menge anderen Zubehörs auch für digitale Kompaktkameras. Hierzu gehören Filter und Tele- bzw. Weitwinkelaufsätze. Für beide braucht man ein entsprechendes Gewinde am Objektiv sowie (meist) entsprechende Aufsätze. Wer mit Farbfiltern, Weichzeichnern, Polfiltern etc. arbeiten oder seine herstellergegebene Brennweite mittels Convertern verändern möchte, muss darauf achten, ob seine Kamera über ein entsprechendes Gewinde verfügt. Ebenso empfieht es sich, vor dem Kauf Informationen über erhältliches Zubehör (auch von Fremdherstellern) einzuholen. Dies gilt auch für den Kauf einer digitalen Spiegelreflexkamera, die den Einsatz von Wechselobjektiven möglich macht: welche gibt es? Entsprechen die erhältlichen Brennweiten den eigenen Bedürfnissen?
    Selbst Unterwassergehäuse gibt es für Digitalkameras, allerdings nicht für jedes Modell.
  • Auslöseverzögerung
  • Dies ist ein leidiges Thema, auch wenn bei neuen Kameras der Zeitraum zwischen dem "Klick" und dem tatsächlichen Aufnahmezeitpunkt erheblich verkürzt wurde. Bei Architekturaufnahmens ist dies zu vernachlässigen, aber wer gerne bewegte Objekte fotografiert (Tiere, Kinder, Sport), sollte hierauf achten.
  • Kameragröße
  • Auch wenn sehr kleine Kameras verführerisch sind: technische Finessen brauchen Platz. Cams mit ausgefeilter Technik sind eben nicht ganz klein und nicht federleicht. Man kann sie zwar in eine etwas größere Handtasche stecken, aber kaum die die Hosen- oder Jackentasche.
Sobald man definiert hat, was man fotografisch überhaupt möchte, kann die aktuellen Kameramodelle auf diese Kriterien hin abklopfen und eine Vorauswahl treffen. Für die endgültige Kaufentscheidung stehen zahlreiche Testberichte im Internet zur Verfügung (auf objektive Quellen achten! Viele dieser Berichte wurden von den Herstellern verfaßt.). Auch Fotozeitschriften veröffentlichen immer wieder Testberichte, bei denen Modelle miteinander verglichen werden. Unschlagbar sind Praxisberichte von Leuten, die im echten Leben fotografieren: hier bekommt man auch Auskunft über Macken, die erst nach längerem Gebrauch zum Tragen kommen (z.B. Empfindlichkeit der Kamera gegenüber mechanischen u.a. Belastungen etc.). Einen erweiterten Kreis solcher User findet sich in einschlägigen Foren und Communities im Internet. Last but not least: der Fachhandel. Es ist zwar richtig, dass Großmärkte billiger sind, aber Fachgeschäfte beraten meist kompetenter und erstaunlich oft auch objektiv, während in Großmärkten die Antwort auf spezifische Fragen oft (allerdings nicht immer!) "hä???" lautet.

Fazit: Der Markt ist zu unübersichtlich und die Geräte zu teuer, als dass man sich uninformiert einem Spontankauf hingeben sollte. Auch die digitale Fotografie macht nur Spaß, wenn man den Apparat erwirbt, der zu den eigenen Bedürfnissen paßt.

Anmerkung: da dies keine Werbeveranstaltung ist und der Markt sich rasend schnell verändert, habe ich auf die Empfehlung bestimmter Modelle bewußt verzichtet.

P.S. Handys sind zum telefonieren und nicht zum fotografieren da. Auch wenn die Industrie sich hier um verbesserte Qualität bemüht: die Geräte sind für kaum etwas anderes als für (flaue) Partyschnappschüsse gut, also nur für eine sehr unambitionierte Zielgruppe gedacht.

(Digitale) Fotografie

Fotografie ist meine private Leidenschaft. Ich habe - wie viele - als Kind, mit ca. 10 Jahren begonnen, als meine Eltern mir zum Geburtstag einen Fotoapparat schenkten. Es war ein ganz einfaches Gerät, Fixfokus (gibt es das heute überhaupt noch?) und ohne Einstellmöglichkeiten. Die Ergebnisse waren frustrierend: technisch zwar überwiegend o.k., jedoch langweilig und uninteressant. Da der Spaß in der Prä-Schnellentwicklungslabor-Ära außerdem teuer war, gab ich zunächst frustriert auf. Das änderte sich mit 20. Ich studierte inzwischen Kunstgeschichte und empfand es als nützlich, besichtigte Objekte zu Studienzwecke festzuhalten. Mein alter Apparat war dazu jedoch wenig tauglich. Ich träumte von Weitwinkelaufnahmen, Telefotos und ähnlichen Extravaganzen, machte mich kundig und legte mir eine Spiegelreflexkamera zu. Angesichts meiner früheren traurigen Versuche erschien mir das mutig, aber ich war entschlossen, wenigstens solide Architekturfotos hinzubekommen.
Irgendwie platzte der Knoten. Ich schaffte es nicht nur, die Filme korrekt zu belichten, sondern machte auch Aufnahmen, die interessant und ästhetisch ansprechend waren, so dass es nicht bei der studienbezogenen Fotografiererei blieb. Neben den immer noch relevanten Kosten (so ein Film ist schnell durchfotografiert, Stichwort: Belichtungsreihe) war die Archivierung ein Problem: diverse Diakästen staubten auf den Schränken vor sich hin, ich schlug mich mit Ablagesystemen für Negative sowie mit tausenden von Papierabzügen herum. Daher begrüßte ich die Einführung der digitalen Fotografie, sobald es bezahlbare, hochwertige Kameras gab. So eine legte ich mir zu Weihnachten 2003 zu, Mutters Weihnachtsgeld machte es möglich. Für eine digitale Spiegelreflex reichte es nicht, aber für eine hervorragende Kompakte mit Erweiterungsmöglichkeiten schon. Seitdem habe ich die Fotografie neu entdeckt. Die Kamera ist handlich (gemessen an meiner früheren Ausrüstung), ich habe sie praktisch immer dabei (nicht gerade das Stativ, aber den Teleaufsatz und ein paar Filter schon). Ich genieße es, mir die Bilder sofort ansehen zu können. Auch bin ich nicht mehr von genormten Einstellungen der Entwicklungslabors abhängig: die Nachbearbeitung gelingt nach MEINEN Vorstellungen am PC. Ich gehörte also nicht zu den Puristen, die meinen, dass digitale Fotografie ein Ausverkauf der lichtbildnerischen Kunst ist. Es hat das Medium für anspruchsvolle Amateure demokratisiert, da man nicht mehr auf die teuren Handabzüge zurückgreifen muss. Meine Themen sind nach wie vor Architektur (ein Relikt meines früheren Studiums), Makroaufnahmen, Städteporträts und Menschen (letzteres erst seit Kurzem). Ich verbinde die Fotografie mit meinem anderen Hobby, dem Webdesign und präsentiere meine Aufnahmen auf einer eigenen Homepage. Für mich ist es eine willkommene Form des Selbstausdrucks (neben dem Schreiben), jedoch ohne das Problem, damit unbedingt Geld verdienen zu müssen. Und solange die gefürchtete Motivklingel nicht erfunden ist, sehe ich der wachsenden "Konkurrenz" gelassen entgegen und begrüße sie.


Technisches:

Kamera: Casio QV5700
Stativ: Manfrotto
Teleaufsatz: Soligor 2 x
Polfilter
Graufilter
Weitwinkelaufsatz: kommt noch.

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