Death Metal
oder: Metal für Nicht-Metaller
"Support your locals" sagte mein Freund, selbst Gitarrist einer Wave-Band, als wir vor ein paar Tagen die Ankündigung für ein Death-Metal-Konzert in unserem Stammforum (auch "virtueller Stall" genannt) lasen. Nun ist Death Metal so überhaupt nicht unsere Richtung, wie eigentlich gar nichts aus dem Metal-Bereich, aber die Sängerin der einen Band war uns flüchtig bekannt. So beschlossen wir, zwecks moralischer Unterstützung (es war ihr erster Auftritt) und Füllung der Location, das Konzert im alten Schlachthof in Hamburg zu besuchen.
Ich muss gestehen, dass ich etwas vorurteilsbehaftet war, was die Musik anging, aber es ist bekanntlich nie zu spät, etwas Neues zu entdecken und so zogen wir gestern Abend los.
Die Location, genannt Knust (http://www.knusthamburg.de/) war sehr nett, anheimelnd und gemütlich, mit schönem Saal.
Schon die erste Band, Uncreation überraschte mit sehr filigranen, durchaus melodischen Klängen und ansprechenden Liedern. Sogar der typisch grunzige Gesang gefiel. Der Auftritt war professionell und routiniert, die Band sympathisch und auch musikalisch wußten die Jungs, was sie taten, trotz ihres jugendlichen Alters. Das Publikum forderte und bekam eine Zugabe. Kurzum: ich war angetan und neugierig auf mehr. Meine Befürchtungen, die mehr in Richtung "Lärm" gegangen waren, hatten sich nicht bestätigt.
Die zweite Band war Extinctator Vitae, die Band unserer Bekannten. Man merkte ihnen die Nervosität zunächst an, erster Auftritt, im Publikum sicher 100 Leute. Dazu war die Sängerin erkältungsbedingt (nach eigener Aussage) nicht ganz auf der Höhe. Musikalisch merkte man davon jedoch wenig. Sie waren trotz dieser Handicaps gut drauf, spielten kurze, prägnante Stücke mit sehr markantem Gesang und konnten überzeugen. Anna, die Sängerin hielt zwischen den Stücken mit kurzen, witzigen Ansagen den Kontakt mit dem Publikum. Es gab sogar einen Moshpit vorne, was ja immer ein gutes Zeichen ist. Auch hier: eine Zugabe (da das Set der Band noch aus wenigen Stücken besteht, wiederholten sie ihren Song Banzai. Es war ein wirklich gelungener, toller erster Auftritt.
Dann kam die letzte Band des Abends, Seelentanz. Das Intro machte uns schon mißtrauisch: monoton, endlos lang (während wir auf den noch geschlossenen Vorhang glotzten) und dann: die Band! Geschminkt, dass man sich an Kiss erinnert fühlte und verkleidet (der Bassist im Priesterkragen und langem Mantel sah allerdings cool aus, zugegeben). Die Gestik ging mit dieser Aufmachung konform: pathetisch und "zwanghaft evil". Die Musik schien meine Klischeevorstellungen zu bestätigen und war am ehesten mit den Worten "Lärm und Geschrei zu beschreiben. Wir sahen, dass Bassist und Gitarrist ihre Instrumente unglaublich schnell spielten, hören konnte man das jedoch nicht, da aus den Lautsprechern nur ein breiiges Etwas kam, aus dem nur die Percussion und der Gesang hervorstachen. Die Stücke hörten sich doch recht gleich an, so dass wir nach dem dritten den Saal verließen und nach Hause gingen.
Dort besuchten wir nochmal die Internetpräsenz der dritten Band und sahen, dass wir den Jungs irgendwie Unrecht getan haben. Die Abmischung stimmte an dem Abend nicht, was sehr schade ist. Auch diese Band hätte durchaus gefallen können. Die Abmischung war auch bei den anderen nicht optimal, was die Saiteninstrumente (zu breiig, aber noch erkennbar) und die Drums (zu laut) anging (Gesang war allerdings bei allen o.k.). Aber nur bei Seelentanz führte das zu einem akustischen Chaos.
Fazit: ein gelungener, schöner, unterhaltsamer Abend, der Lust macht auf mehr. Ich bin animiert und ermutigt, so etwas öfter zu probieren und unbekannten Acts eine Chance zu geben.
Wer sich selbst ein Bild machen will, folge den Links zu den Band-Homepages, jeweils mit Fotos und Hörbeispielen.
Uncreation - melodischer Death Metal
Extinctator Vitae - Death Metal mit melodischen Einflüssen
Seelentanz - Black Metal
Und zum Schluß noch ein Leckerbissen für Fans und solche, die es werden wollen: Death Metal zum Mitmachen! \o/ \m/ \o/
Hier nun die versprochenen Fotos:
Uncreation, eine Band und ihr Moshpit
Anna, Sängerin der Band Extinctator Vitae
Seelentanz, Sänger und Gitarrist
"Support your locals" sagte mein Freund, selbst Gitarrist einer Wave-Band, als wir vor ein paar Tagen die Ankündigung für ein Death-Metal-Konzert in unserem Stammforum (auch "virtueller Stall" genannt) lasen. Nun ist Death Metal so überhaupt nicht unsere Richtung, wie eigentlich gar nichts aus dem Metal-Bereich, aber die Sängerin der einen Band war uns flüchtig bekannt. So beschlossen wir, zwecks moralischer Unterstützung (es war ihr erster Auftritt) und Füllung der Location, das Konzert im alten Schlachthof in Hamburg zu besuchen.
Ich muss gestehen, dass ich etwas vorurteilsbehaftet war, was die Musik anging, aber es ist bekanntlich nie zu spät, etwas Neues zu entdecken und so zogen wir gestern Abend los.
Die Location, genannt Knust (http://www.knusthamburg.de/) war sehr nett, anheimelnd und gemütlich, mit schönem Saal.
Schon die erste Band, Uncreation überraschte mit sehr filigranen, durchaus melodischen Klängen und ansprechenden Liedern. Sogar der typisch grunzige Gesang gefiel. Der Auftritt war professionell und routiniert, die Band sympathisch und auch musikalisch wußten die Jungs, was sie taten, trotz ihres jugendlichen Alters. Das Publikum forderte und bekam eine Zugabe. Kurzum: ich war angetan und neugierig auf mehr. Meine Befürchtungen, die mehr in Richtung "Lärm" gegangen waren, hatten sich nicht bestätigt.
Die zweite Band war Extinctator Vitae, die Band unserer Bekannten. Man merkte ihnen die Nervosität zunächst an, erster Auftritt, im Publikum sicher 100 Leute. Dazu war die Sängerin erkältungsbedingt (nach eigener Aussage) nicht ganz auf der Höhe. Musikalisch merkte man davon jedoch wenig. Sie waren trotz dieser Handicaps gut drauf, spielten kurze, prägnante Stücke mit sehr markantem Gesang und konnten überzeugen. Anna, die Sängerin hielt zwischen den Stücken mit kurzen, witzigen Ansagen den Kontakt mit dem Publikum. Es gab sogar einen Moshpit vorne, was ja immer ein gutes Zeichen ist. Auch hier: eine Zugabe (da das Set der Band noch aus wenigen Stücken besteht, wiederholten sie ihren Song Banzai. Es war ein wirklich gelungener, toller erster Auftritt.
Dann kam die letzte Band des Abends, Seelentanz. Das Intro machte uns schon mißtrauisch: monoton, endlos lang (während wir auf den noch geschlossenen Vorhang glotzten) und dann: die Band! Geschminkt, dass man sich an Kiss erinnert fühlte und verkleidet (der Bassist im Priesterkragen und langem Mantel sah allerdings cool aus, zugegeben). Die Gestik ging mit dieser Aufmachung konform: pathetisch und "zwanghaft evil". Die Musik schien meine Klischeevorstellungen zu bestätigen und war am ehesten mit den Worten "Lärm und Geschrei zu beschreiben. Wir sahen, dass Bassist und Gitarrist ihre Instrumente unglaublich schnell spielten, hören konnte man das jedoch nicht, da aus den Lautsprechern nur ein breiiges Etwas kam, aus dem nur die Percussion und der Gesang hervorstachen. Die Stücke hörten sich doch recht gleich an, so dass wir nach dem dritten den Saal verließen und nach Hause gingen.
Dort besuchten wir nochmal die Internetpräsenz der dritten Band und sahen, dass wir den Jungs irgendwie Unrecht getan haben. Die Abmischung stimmte an dem Abend nicht, was sehr schade ist. Auch diese Band hätte durchaus gefallen können. Die Abmischung war auch bei den anderen nicht optimal, was die Saiteninstrumente (zu breiig, aber noch erkennbar) und die Drums (zu laut) anging (Gesang war allerdings bei allen o.k.). Aber nur bei Seelentanz führte das zu einem akustischen Chaos.
Fazit: ein gelungener, schöner, unterhaltsamer Abend, der Lust macht auf mehr. Ich bin animiert und ermutigt, so etwas öfter zu probieren und unbekannten Acts eine Chance zu geben.
Wer sich selbst ein Bild machen will, folge den Links zu den Band-Homepages, jeweils mit Fotos und Hörbeispielen.
Uncreation - melodischer Death Metal
Extinctator Vitae - Death Metal mit melodischen Einflüssen
Seelentanz - Black Metal
Und zum Schluß noch ein Leckerbissen für Fans und solche, die es werden wollen: Death Metal zum Mitmachen! \o/ \m/ \o/
Hier nun die versprochenen Fotos:
Uncreation, eine Band und ihr Moshpit
Anna, Sängerin der Band Extinctator Vitae
Seelentanz, Sänger und Gitarrist
TheJinx - 19. Feb, 11:52
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