Dienstag, 26. April 2005

Feinstaub für alle

Kaum ist es wärmer geworden, schlagen die Medien Alarm: in Süddeutschland sind die EU-Jahreswerte für Feinstaub bereits überschritten, im Norden wird es wohl bald soweit sein (und der Sommer, dieses jahreszeitliche Feinstaub-Paradies hat noch nicht mal begonnen). Unsere PolitikerInnen sind am Rotieren und machen tolle Vorschläge, wie man des Problems Herr werden könnte. Da sind richtige Perversitäten darunter, z. B. das regelmäßige Duschen der Straße (Hallo, Wasser ist ein knappes Gut, Leute), die Sperrung der Innenstädte (dies findet der Einzelhandel pervers und tut so, als wolle man alle Läden in die Mitte der Wüste Gobi verlegen) oder autofreie Tage (dies finden der ADAC und die Autofahrer pervers). Unser Kanzler hat nun gemeinsam mit der Automobilwirtschaft ein Konzept erarbeitet, dass der drohenden Verstaubung Deutschlands sowie wahrscheinlich damit einhergehender Strafzahlungen in empfindlicher Höhe Einhalt gebieten soll: neue Filter für die schrottigen Autos, die Deutschlands Umwelt mit Staub u.ä. verpesten. Diese Lösung gefällt vor allem der Industrie, den Autofahrern wird sie weniger gefallen, da ihnen Kosten aufgenötigt werden. Wobei ich (Führerscheinbesitzerin ohne Auto) noch immer des Beweises harre, dass die Filterei wirklich etwas bringt. Ich erinnere mich düster an die Katalysator-Hysterie, bei der dieses sinnige und teure Gerät als Allheilmittel gegen Ozonloch, Smog, Umweltverschmutzung, le waldsterben usw. anpries, wobei taktvoll verschwiegen wurde, dass die Dinger ab 100 km/h völlig nutzlos sind. Mal ehrlich, wer fährt denn freiwillig 100 km/h? Und wer will heute noch wissen, dass damals der Katalysator und seine Wunderwirkung das Argument gegen ein Tempolimit an heiligen Orten (vulgo: deutsche Autobahnen) war? Niemand. Ich frage mich, wie lange noch wirklich wirksame Maßnahmen den Interessen von Industrie und Wirtschaft geopfert werden sollen bzw. einfache Lösungen den wirklich wirksamen, aber unbequemen vorgezogen werden. Ich jedenfalls habe - eingedenk der Tatsache, dass man nicht die ganze Welt sondern nur die eigene ändern kann, meine Konsequenzen gezogen und etwas käuflich erworben (also auch die Wirtschaft gefördert), was überhaupt keinen Staub produziert und mich trotzdem am Individualverkehr teilnehmen läßt. Meinen persönlichen Beitrag zur Reduzierung der nationalen Verstaubung (geistiger wie realer Art) sieht der geneigte Leser hier:

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Das Leben sollte keine Reise sein, mit dem Ziel, attraktiv und mit einem guterhaltenen Körper an unserem Grab anzukommen. Wir sollten lieber seitlich hineinrutschen, Schokolade in einer Hand, Martini in der anderen, unser Körper total verbraucht, schreiend "Wow, was für eine Fahrt!"

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