Fällt es nur mir auf, dass Kinder in der Werbung (oder im Fernsehen allgemein) meist als niedliche aber Minderbemittelte herüberkommen oder so altklug wirken, dass man sich fast dazu hinreißen lassen könnte, sein Gewaltlosigkeitsprinzip nochmal zu überdenken?
Da dozieren Sechsjährige über Cerealien (meine Mutter musste 60 Jahre alt werden, um dieses Wort erstmals gesprochen zu hören), belehren ihre Eltern über saubere Klos, Essen, Autos, Gott, die Welt und den ganzen Rest oder sie sind so unerträglich niedlich und pflegeleicht, dass es allen Eltern, die ich kenne, die Tränen in die Augen treibt. Da kommen mir ungute Assoziationen von kaputtmedikamentierten Kleinsten und therapierten Kindern, deren Fehler es vor allem war, dass sie Kinder sind - mit allen Fehlern, Schwächen, Stärken, Dreck und Lautstärke.
Ist das glattgebügelte Kinderbild, dass uns von den Medien allzuoft vermittelt wird, wirklich das, was ein Durchschnittselternpaar will? Dann wären deren Kinder nur zu bedauern. Sollte ich es wider Erwarten noch zu eigenen Kindern bringen, werde ich Amok laufen, wenn sie sich verhalten wie die kleinen Mutanten im Fernsehen. Ich wäre sehr für ein anderes Bild vom Kind in den Medien und in den Köpfen zu haben.