Als Frau ist mir die Eroberung der Nacht ein Anliegen. Ich habe keine Lust, mich wegsperren zu lassen, nur weil es angeblich besonders "gefährlich" ist, nachts draußen herumzulaufen. Ich halte dies ohnehin für eine Erfindung, da statistisch gesehen Bekannte die weitaus größere Gefahr für Leib und Leben darstellen. Ich halte es für groben Unfug, Generationen von Frauen z. B. durch Aktenzeichen XY und Consorten zu verängstigen (wir kennen es alle: Film ab, eine Frau geht durch die Dunkelheit, gruselige Musik, wir alle wissen, dass gleich der Triebtäter hinter einem Busch hervorgesprungen kommt etc.). Gerade in Großstädten mit interessantem Nachtleben sind immer mehr Frauen alleine unterwegs (wir wollen ja auch nicht abwarten, bis sich der erstbeste Langeweiler unserer erbarmt und uns aus dem Gefängnis, äh, aus unserer Wohnung erlöst, nicht wahr?). Allerdings gibt es Orte, die nicht sehr ermutigend sind und eine echte Herausforderung für Stadtplaner, Architekten und andere professionelle Verschönerer. Letzteren möchte ich folgende Unterführung ans Herz legen, die zum Grottigsten gehört, was Hamburg in dieser Hinsicht zu bieten hat (das Weiße ist übrigens kein Schnee, sondern Taubenscheiße).